
Im Herbst 2020 wurde mit dem Bau der Umfahrung Peilstein nördlich des Ortes begonnen. Die Naturschutzbundgruppe "Mühlviertel West" brachte sich bereits bei der Planung bezüglich Naturschutzmaßnahmen ein.

Da durch die Anlage der neuen Umfahrungstrasse bestehende Laichgewässer und Landlebensräume der unter Naturschutz stehenden Amphibien aufgegeben werden müssen, war bereits in der Anfangsphase des Straßenbaus die Anlage von Ersatzlebensräumen notwendig.

Es wurden daher bereits im Herbst 2020 südlich der Ortschaft Stierberg drei neue Teiche angelegt. Diese wurden so gestaltet, dass sie vor allem den oberösterreichweit hochgradig gefährdeten Arten Gelbbauchunke und ...

... Laubfrosch zusagen. Diese beiden Arten bevorzugen flache, sonnige Gewässer, die im Spätsommer austrocknen.

Diesen speziellen Bedürfnissen wurde durch ein ausgeklügeltes Zu- und Abflusssystem, mit dem der Wasserstand der Teiche reguliert werden kann, entsprochen.

... musste die Böschung mit Steinen befestigt werden. Dies ermöglicht später auch eine Befahrung mit landwirtschaftlichen Maschinen im Zuge der Landschaftspflege.

Diese Drohnenaufnahme zeigt die fertigen Teiche im Frühling. Der Zufahrtsweg über die Kleine Mühl wurde mittlerweile wieder rückgebaut.

Die neben der Baufirma Hehenberger auf der zukünftigen Trasse liegenden Teiche wurden im ausgehenden Winter eingezäunt, damit dort keine Grasfrösche ablaichen konnten.

Dieses Bild zeigt den Aufbau des Amphibienzaunes durch die Straßenmeisterei Ulrichsberg unter Anleitung des Amphibienfachmanns Martin Pfeil.

Der Zaun wurde von Februar bis April zweimal täglich von Martin Pfeil kontrolliert. Gefangene Amphibien wie dieser Grasfrosch wurden ...

Sie wurden dann im eingezäunten Teich der neuen Anlage wieder freigelassen, um dort ablaichen zu können.

Insgesamt konnten an den alten Teichen 85 Grasfrösche gefangen und in die neue Anlage umgesiedelt werden.

Am Ende der Laichzeit wurde der Amphibienzaun an der neuen Anlage wieder abgebaut, damit die Grasfrösche abwandern konnten.

Da ein Teich in der Anfangsphase weitgehend frei von Fressfeinden ist, konnten sich die Froscheier sehr erfolgreich entwickeln. Aktuell bevölkern daher beachtliche Schwärme von Kaulquappen den Teich.

Im Zuge der Baggerarbeiten wurden auch traditionelle Setzgräben so revitalisiert, dass sie der Flora und Fauna als hochwertige Feuchtlebensräume dienen.

Den Setzgräben kommt auch die Funktion von Verbindungskorridoren zu benachbarten Lebensrauminseln zu.

Martin Pfeil (links) wird auch weiterhin die ehrenamtliche Betreuung und Pflege der Teiche übernehmen. Ernst Altenhofer wird sich um die Mahd und Pflege der im Besitz des Landes OÖ befindlichen Feuchtwiesen kümmern.

Das Land OÖ stellte der Naturschutzbund-Regionalgruppe Mühlviertel West für die ehrenamtliche Durchführung von Mäharbeiten auf den naturschutzfachlich wertvollen Ausgleichsflächen kostenlos einen Balkenmäher zur Verfügung.

Die Teiche werden mittlerweile auch von zahlreichen anderen Tieren genützt. Das Bild zeigt Spuren von Bekassinen. Diese seltenen Schnepfenvögel wurden regelmäßig bei der Nahrungssuche in den seichten Uferzonen beobachtet.

























