
Das Naturschutzgebiet Tannermoor liegt im Nordosten des Mühlviertels in der Gemeinde Liebenau. Mit einer Fläche von 120 Hektar ist es das größte Mühlviertler Moor. Ausgangspunkt für unsere Rundwanderung ist der Rubener Teich.

Man kann sein Auto gleich daneben auf einem Parkplatz abstellen. Das Tannermoor ist übrigens auf dem umliegenden Straßennetz bestens beschildert.

Das Naturschutzgebiet umfasst eine Fläche von etwa 120 Hektar, davon sind knapp 100 Hektar Latschenbewuchs. Der Rundweg führt zunächst am Rubener Teich entlang. Highlights sind zwei Aussichtspunkte: ein hölzerner Aussichtsturm und eine Felsformation.

Der Rubener Teich wurde ursprünglich angelegt, um mit einem Wasscherschwall in den weiterführenden Bächen Holz zu triften. Heute dient er als Bade- und Angelteich. An seinen Ufern findet man einen Moortyp, den es normalerweise im Mühlviertel nicht gibt: das Verlandungsmoor.

Der Wanderweg zweigt auf der Ostseite des Teiches bei einem Hubertus-Marterl von der Straße ab und führt Richtung Norden.

Eine Gebietskarte gibt einen Überblick über die Umgebung und das Naturschutzgebiet. Dort sind für Notfälle auch Hubschrauberlandeplätze ausgewiesen.

Der erste Abschnitt des Weges führt durch in dieser Gegend leider sehr weitverbreitete Fichtenmonokulturen. Die gleich alten Bäume bilden instabile Bestände ("Altersklassenwald") und sind anfällig für Borkenkäfer und Windwürfe.

Im Anschluss wandern wir durch einen birkenreichen Teil des Moores. Auch dieser Teil des Moores war einst von Latschen bewachsen. Birken gedeihen hier nur aufgrund von Moorentwässerungen.

Kurz darauf sieht man noch einen verwachsenen Graben, der einst zur Entwässerung des Moores errichtet wurde. Ziel war damals das Pflanzen von Fichten. Mittlerweile hat man erkannt, dass man hier keine lukrative Forstwirtschaft betreiben kann.

An dieser entwurzelten Fichte können wir den hohen Wasserstand im Moor sehen. Wo früher das flache Wurzelteller war, ist jetzt ein kleiner Tümpel - Lebensraum für Amphibien, Libellen, ...

An der Basis des Turms erläutert eine Tafel die Entstehung des Moores und die Tatsache, dass Moore die Vegetation seit der Eiszeit dokumentieren. Im Torf des Moorkörpers werden nämlich neben Pflanzenteilen auch ...

... Pollen der umliegenden Vegetation eingeschlossen. Da die Torfschicht rund einen Millimeter pro Jahr wächst, gibt ein Bohrkehr aus dem rund 10 m mächtigen Torfkörper Auskunft über die Pflanzenwelt der letzten 10.000 Jahre!

Auf diesem Wurzelteller eines umgestürzten Baumes wachsen Heidelbeeren und Preiselbeeren sowie grüngraue Flechten.

An einer Stelle mit dem originellen Flurnamen "Kuawaumpen" laden Baumstümpfe als Sitzgelegenheit zu einer weiteren Pause ein.

Auf einer Lichtung kommen wir an einem Hochstand vorbei. Von solchen jagdlichen Einrichtungen aus werden vor allem Huftiere wie Rehe und Wildschweine erlegt.

Am Wegrand gedeihen Rotföhren, die sehr anspruchslos sind und selbst im Bereich von Mooren vorkommen.

Schließlich nähern wir uns den "Lehrmüller Mauern", einer Granitformation mit typischer "Wollsackverwitterung".

Die Granitkuppe erreicht eine Meereshöhe von 978 m. Von hier aus bekommen wir einen Überblick über das Moor, ...

... das in einer Senke vor uns liegt. Moore entwickeln sich in regenreichen, kühlen Gebieten in solchen Hohlformen über wasserundurchlässigen Schichten.






































