
Die Mühlviertler Kulturlandschaft bietet dem Waldrandbewohner Reh ausgezeichnete Lebensbedingungen. Es erreicht hier eine der höchsten Dichten in Österreich und bestimmt als Lieblingstierart der meisten Jäger deren Jahreslauf.

Als Naturfreund kannst du dich hier auf einem online-Pirschgang mit den wichtigsten Säugetieren, Vögeln, Amphibien und Reptilien vertraut machen.

Rothirsche treffen wir nur in den großen Waldgebieten im Norden des Mühlviertels an. Der Schwerpunkt ihrer Verbreitung liegt jenseits der Staatsgrenze in Südböhmen.

Der Elch wurde bei uns im Mittelalter ausgerottet, wanderte aber nach dem zweiten Weltkrieg aus Osteuropa wieder zu. Heute ist diese größte Hirschart der Erde gelegentlich im nördlichen Mühlviertel zu beobachten.

Wildschweine lieben Schlammbäder. Schwarzkittel kommen hauptsächlich in den waldreichen Gebieten im Norden als auch in der Donauleitn vor. In den letzten Jahren haben die Bestände dieser geselligen Tiere zugenommen.

Der anpassungsfähige Rotfuchs kommt mit unserer Kulturlandschaft ausgezeichnet zurecht. Er erreicht als Kulturfolger hohe Dichten. Nur wenn er sich sicher fühlt, liegt er tagsüber außerhalb des Baues in der Sonne.

Der scheue Wolf ist heute in Mitteleuropa dank ganzjähriger Schonung wieder auf dem Vormarsch. Seit ein paar Jahren erobert er auch das Mühlviertel zurück.

Der Marderhund ist in Asien beheimatet. Von dort stammende Exemplare wurden als Pelztiere im europäischen Teil Russlands angesiedelt. Sie breiteten sich über weite Teile Europas aus und sind heute auch ab und zu im Mühlviertel anzutreffen.

Der Luchs kehrt nur langsam in seine angestammten Reviere im Mühlviertel zurück. Er ist heute nur in den nördlichen, waldreichen Landesteilen ganzjährig anzutreffen. In der offeneren Kulturlandschaft konnte er noch nicht Fuß fassen.

Die Wildkatze galt lange Zeit als ausgestorben. Sie konnte aber neuerdings wieder mehrmals in Österreich nachgewiesen werden. Es besteht die Hoffnung, dass diese durch Verfolgung ausgerottete Art wieder ins Mühlviertel heimkehrt.

Der Steinmarder ist erst im vergangenen Jahrhundert - vom Gebirge kommend - bei uns eingewandert. Er besiedelt schwerpunktmäßig Siedlungen und sucht gerne in landwirtschaftlichen Gebäuden Unterschlupf.

Der Baummarder ist ein Waldbewohner, der zur Nahrungssuche auch auf Bäume klettert. Er ist sogar zu weiten Sprüngen im Geäst fähig. Seine Nahrung besteht vorwiegend aus Mäusen, Vögeln und Früchten.

Der Iltis geht bevorzugt in Gewässernähe auf die Jagd und erbeutet dabei selbst Amphibien. Er hat aber auch die Vorteile der Kulturlandschaft schätzen gelernt und holt sich ab und zu ein Ei aus dem Hühnerstall.

Der Fischotter ist ein hauptsächlich im Uferbereich und im Wasser lebender Marder. Er war im Mühlviertel schon so gut wie ausgerottet. Doch in den letzten Jahrzehnten haben sich seine Bestände erfreulicherweise wieder erholt.

Der Dachs ist unser kräftigster Marder. Er wohnt in selbst gegrabenen Bauen, die er am Abend verlässt, um auf Nahrungssuche zu gehen. Der Allesfresser ist nicht wählerisch: Er sammelt auf, was ihm gerade unterkommt.

Das Hermelin ist eine kleines, längliches Raubtier. Im Winterhalbjahr ist es bis auf die schwarze Schwanzspitze weiß gefärbt. Als flinker Jäger erbeutet es vor allem Wühlmäuse. Zwischen einzelnen Sprints macht es meist kurz Männchen.

Das Mauswiesel ist das kleinste Raubtier der Welt. Es ist so klein, dass es in Mauslöcher schlupfen und in den Gängen Mäuse jagen kann. Diese stellen auch die Hauptbeute dar.

Der aus Nordamerika stammende Waschbär wurde in Deutschland als Pelztier eingebürgert. Von dort ausgehend hat er sich über ganz Mitteleuropa ausgebreitet und kommt seit einigen Jahren auch vereinzelt im Mühlviertel vor.

Der Biber ist das größte Nagetier Österreichs. Er war bereits ausgerottet, wurde aber in den 1960er Jahren wieder an der Donau angesiedelt. In den letzten Jahren kehrt er auch verstärkt in kleinere Flüsse und Bäche zurück.

Der aus Nordamerika stammende Bisam wurde 1905 in der Nähe von Prag eingebürgert. Dieser Nager hat sich von dort über ganz Mitteleuropa ausgebreitet und besiedelt heute bei uns sowohl Bäche als auch stehende Gewässer.

Der Fasan stammt eigentlich aus Asien. Er wurde vom Menschen als Ziervogel und Jagdwild nach Europa gebracht. Im Mühlviertel wurde er von Jägern angesiedelt und ist heute gelegentlich in der Feldflur zu beobachten.

Auch das Rebhuhn lebt in der offenen Landschaft. Es litt stark unter der Intensivierung in der Landwirtschaft. Helfen können ihm heute vor allem Landwirte und Jäger durch Anlage von Hecken und Brachen, Einrichtung von Spätmähwiesen, ...

Die Wachtel ist ein kleines Feldhuhn, das so gut wie nie zu sehen ist. Ihre blubbernden Lautäußerungen ("Wachtelschlag") kann man aber im Sommerhalbjahr aus Wiesen und Feldern hören.

Der Wachtelkönig lebt in Wiesen, die am Boden zwar Platz zum Laufen, nach oben aber viel Deckung bieten. Er ist mit ein paar verbliebenen Brutpaaren einer unserer seltensten Vögel überhaupt.

Er ist zwar so gut wie nie zu sehen, man kann aber sowohl tagsüber als auch nachts seine schnarrenden Rufe hören. Er ist zum Überleben auf Landwirte angewiesen, die gegen Entschädigung bereit sind, einzelne Wiesen später zu mähen.

Dort betreibt es die Ansitzjagd auf Insekten und brütet am Boden. Ein Schutzprogramm versucht sein Überleben zu sichern.

Zurück in den Wald: Dort führt ein unscheinbarer Vogel mit langem Stocherschnabel ein unauffälliges Leben - die Waldschnepfe. Am ehesten kann man sie im Frühling bei Balzflügen entlang von Waldrändern beobachten.

Die Bestände des Auerhuhns brachen im vorigen Jahrhundert vollständig zusammen. Wir verdanken es Auswilderungen in Bayern und Tschechien, dass es heute in den grenznahen Wäldern im nördlichen Mühlviertel noch kleinste Bestände gibt.

Das Birkhuhn ist heute ebenfalls dem Aussterben nahe. Ein dauerhaftes Überleben kann nur durch grenzüberschreitende Lebensraumgestaltung in den letzten Verbreitungsgebieten im nördlichen Mühlviertel und in Tschechien erfolgen.

Das Haselhuhn ist ein versteckt lebendes Waldhuhn in der Größe eines Rebhuhns. Es wurde durch Lebensraumzersplitterung und -strukturänderung auf wenige Restvorkommen in zusammenhängenden, naturnahen Waldgebieten zurückgedrängt.

Die kleine Hohltaube erkennt man an den beiden schwarzen Flecken auf den Flügeln. Sie brütet in vom Schwarzspecht aufgegebenen Höhlen in Rotbuchen. Da Höhlenbäume oft gefällt werden, leidet sie unter Brutplatzmangel.

Die Ringeltaube brütete früher ausschließlich im Wald. In den letzten Jahren ist aber eine „Verstädterung“ zu beobachten. Das bedeutet, dass diese Wildart zunehmend im Umfeld des Menschen brütet. In diesem Fall auf einem Nussbaum im Garten.

Die Türkentaube ist seit Jahrzehnten ein gewohnter Anblick auf Fernsehantennen und Leitungsdrähten in größeren Siedlungen. Diese anpassungsfähige Taube nutzt geschickt die Vorteile menschlicher Nähe und brütet sogar im Winter.

Die seltene und scheue Turteltaube hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in warmen und trockenen Gebieten. Sie kommt im Mühlviertel vor allem in der Nähe der Donau sowie im Maltschtal vor.

Dieser bräunliche Greif hat zumeist einen hellen Brustfleck. Der Schwanz weist 5-6 schmale Querbinden auf.

Der Wespenbussard ist auf das Ausgraben von Wespenwaben spezialisiert. Er ist etwas schlanker als der Mäusebussard und hat im Unterschied zu diesem neben der breiten Endbinde nur 2-3 schmale Querbinden an der Schwanzbasis.

Der Sperber ist ein rasanter Kleinvogeljäger. Er versucht seine Beute unter Ausnutzung des Überraschungseffektes zu fangen. Dazu fliegt er oft knapp über dem Boden und nützt geschickt vorhandene Deckung aus.

Der Habicht späht typischerweise von einem Ast aus nach Beute. Entscheidet er sich für einen Angriff, versucht er das Beutetier durch einen bodennahen Angriffsflug zu überraschen.

Der "Rüttelflug" macht den Turmfalken unverkennbar. Dabei steht er an einem Punkt in der Luft, schlägt mit den Flügeln und hält nach Mäusen, Insekten, Regenwürmern, ... Ausschau.

Der schnittige Baumfalke jagt gerne entlang von Flüssen, besiedelt aber auch die restliche Kulturlandschaft. Er fängt oft Großinsekten wie Libellen, die er während dem Flug frisst, indem er den Kopf zu den Füßen zurückführt.

Der große Wanderfalke ist auf das Erbeuten von anderen Vögeln im freien Luftraum spezialisiert. Dieser Großfalke gilt als schnellster Vogel der Welt. Im Mühlviertel ist nur ein Brutplatz bekannt.

Der Name des Uhus geht auf seine Rufe zurück. Diese größte heimische Eule brütet am liebsten in natürlichen Felsen sowie in Steinbrüchen. Manchmal kratzt er seine Nestmulde auch einfach an der Basis eines Baumes aus.

Das schwarze Blässhuhn hat einen weißen Schnabel und einen weißen Stirnschild. Es fühlt sich an nährstoffreichen, seichten Gewässern mit ausgeprägter Ufervegetation am wohlsten. Es kommt an der Donau und an größeren Teichanlagen vor.

Wie das Blässhuhn ist auch das Teichhuhn an den Ufern der Donau sowie vereinzelt abseits davon an stehenden Gewässern verbreitet. Nicht selten kann man es sogar inmitten von Städten finden.

Die Stockente gehört zu den anpassungsfähigsten heimischen Wildarten und kommt als Kulturfolger sogar in der Linzer City vor. Sie kann durch Anlage von Teichen mit geschützten Uferstreifen relativ leicht gefördert werden.

Die Reiherente ist nach der Stockente unsere zweithäufigste Entenart. Sie ist an langsam fließenden Gewässern, Seen und vom Menschen angelegten Teichen zu finden. Dort kann man sie beim Tauchen nach Nahrung beobachten.

Der Höckerschwan stammt aus nördlicheren Gefielden und wurde bei uns als Ziervogel eingebürgert. Er besiedelt im Mühlviertel vor allem die Donau und angrenzende Altarme. Abseits davon ist er nur selten anzutreffen.

Der Weißstorch brütet auf hohen Rauchfängen und geht in der Kulturlandschaft des Umfeldes auf Nahrungssuche. Er fängt dabei Frösche in Feuchtwiesen genauso wie Mäuse und andere Bodenorganismen auf frisch gepflügten Feldern.

Der Schwarzstorch ist im Unterschied zum Weißstorch ein Kulturflüchter. Er brütet in Horsten auf Bäumen im Wald oder auf Felsen in steilen Flusstälern. Seine Nahrung sucht er meist an Waldbächen und nur selten in offenem Gelände.

Im gesamten Mühlviertel sind nur wenige Brutplätze des Graureihers bekannt. Obwohl er bei weitem nicht nur Fische, sondern auch Mäuse, Amphibien, Insekten etc. frisst, ist er in der Bevölkerung als Fischreiher bekannt.

Während Störche im Flug ihren Hals ausstrecken, halten ihn Graureiher S-förmig eingezogen. Nicht selten stoßen Graureiher im Flug krächzende Laute aus, durch die man auf die Tiere aufmerksam wird.

Der Kormoran brütet an der Ostsee und ist bei uns nur Wintergast. Beim Tauchen nach Fischen wird sein Gefieder nass. Dieses trocknet er anschließend in der hier abgebildeten, typischen Haltung.

Ziehende Trupps sind an der Keilformation und an den kreuzförmigen Umrissen von Einzeltieren erkennbar.

Die Dohle brütet in Baumhöhlen sowie in Hohlräumen von Gebäuden. Sie ist lernfähig und nutzt Kirchendachböden genauso als Brutplatz wie Rauchfänge. In diesen klettert sie hinunter und errichtet ihr Nest hinter dem Rauchfangkehrertürl.

Die Rabenkrähe ist ein intelligenter Kulturfolger, der von der Tätigkeit des Menschen profitiert. Ob am Komposthaufen, am Straßenrand, auf der frisch gemähten Wiese oder am gerade gepflügten Acker - für den Allesfresser ist der Tisch immer gedeckt.

Der Kolkrabe ist unser größter "schwarzer Vogel". Er ist vor allem am keilförmigen Schwanz und der sonoren Stimme erkennbar. Einst ausgerottet, erobert er seit ein paar Jahren das Mühlviertel wieder zurück.

Möchtest du auf deinen Pirschgängen Säugetiere und Vögel anhand ihrer Spuren (Fußabdrücke) bestimmen, empfehlen wir diesen im Shop (oben) erhältlichen Poster. Und nun weiter zu den heimischen Amphibien...

Die Erdkröte ist im zeitigen Frühling am auffälligsten. Dann wandern manchmal mehrere hundert Tiere zu stehenden Gewässern, um dort in Form von Schnüren abzulaichen. Leider sind die Wanderwege heute oft von todbringenden Straßen durchzogen.

Der Grasfrosch ist unser häufigster und am weitesten verbreiteter Frosch. Er wandert ebenfalls im Frühling zu stehenden Gewässern. Dort legt er seinen Laich in Form von Ballen aus einzelnen Eiern ab.

Der Laubfrosch benötigt sonnige Gewässer, in denen Fische und andere Feinde (Großlibellenlarven etc.) nicht oder nur in geringer Dichte vorkommen. Im Umfeld sind Hochstauden, Büsche etc. als Jagdwarten von Bedeutung.

Die Gelbbauchunke sieht aus wie eine kleine Kröte. Sie hat aber einen gelben Bauch und herzförmige Pupillen. Sie benötigt Kleingewässer, die ab und zu austrocknen, beispielsweise Fahrspuren auf landwirtschaftlichen Wegen.

Das Bergmolch-Männchen ist zur Paarungzeit im Frühling ausgesprochen farbenfroh gezeichnet. Als Lebensraum bevorzugt diese noch einigermaßen häufige Art feucht-kühle Wälder, kommt aber auch in Gartenteichen vor.

Der Teichmolch bevorzugt zum Laichen gut besonnte, vegetationsreiche Teiche und Tümpel. An Land ist er sowohl in Wäldern als auch der offenen Kulturlandschaft anzutreffen.

Der Kammmolch ist im Frühling am Rückenkamm und dem weißen Streifen am Schwanz erkennbar. Er bewohnt vor allem größere und tiefe Gewässer mit ausgeprägtem Bewuchs an Wasserpflanzen. An diesen legt er die Eier ab.

Der Feuersalamander besiedelt hauptsächlich buchenreiche Laubwälder. Seinen Verbreitungsschwerpunkt hat er in den Wäldern des Donautales. Nach sommerlichen Regenfällen begegnet man ihm dort regelmäßig.

Legesteinmauern mit angrenzendem Altgras sind beliebte Aufenthaltsorte für Reptilien. Hier finden Eidechsen und Schlangen Verstecke, Sonnplätze und Beutetiere. Die wenigen Legesteinmauern sollten unbedingt erhalten werden.

Die Zauneidechse ist unsere häufigste und am weitesten verbreitete Eidechsenart. Sie kommt an sonnigen Waldrändern, in Sand- und Schottergruben, auf Friedhöfen, in Steingärten etc. vor.

Die robuste Waldeidechse kann man auf Waldlichtungen und in Mooren beobachten. Sie ist an kühle und feuchte Lebensräume angepasst. Während andere Eidechsenarten Eier legen, bringt sie ihre Jungen lebend auf die Welt.

Diese Mauereidechse klettert gerade aus einem Mauerloch und wird damit ihrem Namen gerecht. Diese schlanke Eidechse kommt nur an steilen, felsigen und spärlichst bewachsenen Abschnitten im Donauraum vor.

Eine ökologische Besonderheit warmer Südhänge an der Donau ist die wunderschöne Smaragdeidechse. Sie ist z.B. in schütter bewaldeten, felsdurchsetzten Bereichen sowie in Steinbrüchen zu finden.

Die Blindschleiche ist eine beinlose Eidechse. Sie bevorzugt deckungs- und strukturreiche Lebensräume mit feuchten Böden. Man kann sie im Garten genauso antreffen wie auf Äckern, in Wiesen und im Wald.

Die Ringelnatter ist an den zwei gelblichen Flecken hinter dem Kopf leicht erkennbar. Sie ist unsere häufigste Schlange und in stehenden Gewässern regelmäßig auf der Jagd zu beobachten.

Die im gesamten Mühlviertel verbreitete Schlingnatter hält sich zumeist in guter Deckung auf und ist daher selten zu sehen. Sie erbeutet bevorzugt andere Reptilien, insbesondere Zauneidechsen, Blindschleichen und kleine Schlangen.

Auf die Äskulapnatter trifft man am ehesten im Donautal. Sie hält sich gerne in lichten Wäldern und an Waldrändern auf. Bei der Jagd erklettert sie auch regelmäßig Bäume und erbeutet dort beispielsweise Jungvögel in Nestern.
















































































