
Doch das eigentliche Ziel ist der Weg selbst! Dieser führt den Besucher in einem Schluchtwald einen romantischen Bach entlang.

Das Pesenbachtal wurde bereits 1963 zum ersten Naturschutzgebiet des Mühlviertels erklärt. Es beherbergt kostbare Pflanzen-, Pilz- und Tierarten, auf die wir Rücksicht nehmen müssen.

Die Stars dieses Gebietes sind eindeutig die Feuersalamander. Um diesen Amphibien zu begegnen, sollte man diesen Schluchtwald während oder kurz nach Regenwetter erkunden.

Geht man mit offenen Augen durch das Tal, kann man neben den Salamandern noch jede Menge weiterer interessanter Tiere und Pflanzen sehen.

Für den hinteren Teil der Schlucht ist gutes Schuhwerk erforderlich. Insbesondere auf den Holztreppen besteht Rutschgefahr!

Doch noch einmal zurück an den Start. Wir fahren nach Bad Mühllacken (Bezirk Urfahr Umgebung) und folgen dabei der guten Beschilderung ...

Auf der anderen Seite werden auf einer Detailkarte unterschiedlich lange Routen in das Pesenbachtal vorgestellt.

Nach ein paar Hundert Metern auf der Straße erreichen wir den Bach, auf dessen rechter Seite (linkes Bachufer) wir flussaufwärts gehen.

An manchen Stellen gleicht dieser feuchte Schluchtwald einem Dschungel. Die Felsen sind von Farnen und Moosen bewachsen.

Farne sind Pflanzen ohne Blüten, die keine Samen, sondern Sporen an der Blattunterseite produzieren.

Dieser Felsen zeigt einen grünen Überzug. Dabei handelt es sich um Flechten, welche "Vereinigungen" (Symbiosen) aus Pilzen und Algen darstellen.

Bereits einige Hundert Meter nach dem Start mündet der Tiefenbach in den Pesenbach ein. Er plätschert in Form von kleinen Kaskaden den Hang herunter.

Auf der folgenden Strecke können wir gut "unser" natürliches Ufer mit dem befestigten (regulierten) gegenüberliegenden Ufer vergleichen. Dort verläuft ein Forstweg.

Doch es gibt in diesem scheinbar ursprünglichen Tal nicht nur heimische Pflanzen. Das aus dem Himalaya stammende "Drüsige Springkraut" wurde bei uns eingeschleppt und hat seinen Weg auch in dieses Tal gefunden.

Auch diesen bekannten Einwanderer, die "Spanische Wegschnecke", treffen wir auf dem Weg und sogar auf Felsen im Bach an.

Der Weg ist übrigens gut ausgeschildert. An manchen Stellen kann man Abstecher zu Aussichtspunkten oder sonstigen Besonderheiten machen.

Auf den mit Rotföhren bewachsenen, trockenen Felsen am Gegenhang sind auch Mauereidechsen, Smaragdeidechsen und Rentierflechten beheimatet.

Auf dem Weg finden wir ein Blatt der Flatterulme. Ulmen haben längliche Blätter, die man an der asymmetrischen Basis erkennt.

Wie in natürlichen Wäldern üblich, findet man hier auch Totholz in Form stehender oder umgestürzter Bäume. Diese dienen Baumschwämmen als Lebensraum, die im Wirtschaftswald nur selten zu finden sind.

Umgestürzte Bäume schaffen helle Lücken im Wald, auf denen beispielsweise der "Schwarze Holunder" vorkommt.

Aus seinen Blüten kann man Hollersaft machen. Die Früchte werden gelegentlich zu Mus ("Hollerröster") verarbeitet.

Am faszinierendsten sind aber wohl die Feuersalamander. Eigentlich sind sie eher nachtaktiv. Insbesondere während und nach Regenfällen kann man sie aber auch tagsüber antreffen. Die gelben Flecken auf schwarzem Grund machen sie unverkennbar.

Solche feuchten Schluchtwälder mit vielen Laubbäumen sind ihr Vorzugslebensraum. Hier erreichen sie die höchsten Dichten in Oberösterreich.

Feuersalamander sind zwar langsame, aber doch geschickte Kletterer. Die gelben Flecken warnen Fressfeinde vor dem Gift, das in Hautdrüsen gebildet wird. Das Fleckenmuster ist so charakteristisch wie unser Fingerabdruck.

Feuersalamander paaren sich an Land und setzen rund 10 Monate später in ruhigen Becken des Baches lebende Larven ab. Diese atmen mit außen liegenden Kiemenbüscheln.

Feuersalamanderlarven wachsen zumeist noch im gleichen Jahr zu rund 6 cm großen Jungtieren heran, die das Wasser wieder verlassen und mit Lungen atmen.

Tagsüber ziehen sich Feuersalamander zumeist in feuchte Hohlräume zurück. Auch den Winter verbringen sie in frostfreien Verstecken wie Felsspalten, Mauslöchern oder Gewölbekellern des Menschen.

... an der man ein geologisches Phänomen betrachten kann. Eine auf dieser Felsnase errichtete Tafel ...

Dabei handelt es sich um ein basaltartiges Ganggestein, das als dunkles Band im hellen Weinsberger Granit erkennbar ist.

Da dieses dunkle Gesteinsband weniger verwitterungsbeständig ist, hat sich hier der Bach im Laufe der Zeit stärker eingetieft und fließt wie in einer herausgemeißelten Rinne (= "Blaue Gasse").

Nebenan gibt eine Tafel Auskunft darüber, dass diese im Volksmund als "Teufelsboding" (Teufelsbottich) bezeichnete Stelle als des Teufels liebster Badeplatz gilt ...

Beim Weitergehen können wir am gegenüberliegenden Ufer einen Felsen mit für das Mühlviertel typischer "Wollsackverwitterung" erkennen. Diese Form ist auf Rissbildung in Gesteinsblöcken und die Erosionskraft des Wassers zurückzuführen.

Nach einem kurzen Aufstieg erreichen wir schließlich den Umkehrpunkt dieser Wanderung - den Kerzenstein.




























































