
Amphibien oder Lurche zählen zu den bedrohtesten Tiergruppen. Hauptursache für den Rückgang von Fröschen, Kröten, Unken, Salamandern und Molchen ist der Verlust an Lebensräumen durch menschliche Eingriffe.

... alte "Schwön" verkommen und die ehemaligen Feuchtwiesen wurden und werden in Fichtenmonokulturen verwandelt ...

Ursprüngliche Amphibienlebensräume sind also heute fast nicht mehr vorhanden. Besonders selten sind nur vorübergehend Wasser führende Tümpel, die früher neben Flüssen zu finden waren.

Sie war daher vor dem Start unseres Projektes nur mehr in Steinbrüchen zu finden. Dortige Gewässer zeigen ähnliche ökologische Eigenschaften (seicht, sonnig, schlammig, gelegentliches Austrocknen, ...) und waren daher letzte Refugien.

Auch Überschwemmungswiesen entlang von Flüssen wurden großflächig zerstört. Damit verschwanden die Laichgewässer der Laubfrösche und diese Art starb fast aus.

Um insbesondere diesen beiden Arten zu helfen, erhöhen wir die Eignung vorhandener Gewässer. Durch das Fällen von Fichten schaffen wir nicht nur mehr Licht, sondern wirken auch der schädlichen Bodenversauerung entgegen.

Wir sind auch um die Erhaltung der letzten "Schwön" bemüht. Dabei handelt es sich um Teiche, die früher wochenlang aufgestaut und nach der Mahd zur Wiesenbewässerung wieder entleert wurden.

Diese verlandete "Schwö" wurde von Martin Pfeil (links im Bild) revitalisiert. Die Finanzierung übernahm nach einer Begutachtung durch den Naturschutzbeauftragten der BH Rohrbach (rechts im Bild) die Naturschutzabteilung des Landes OÖ.

Da bestehende Gewässer nicht reichten, wurden bereits rund 50 neue Tümpel angelegt. Großteils wurden diese entlang der Kleinen Mühl im Gemeindegebiet von Peilstein und Julbach ausgebaggert.

Bei den meisten Gewässern reichte die Abdichtung mit Lehm. Folientümpel wurden nur in Ausnahmefällen errichtet.

Um allen Amphibienarten geeignete Laichgewässer anbieten zu können, wurden die einzelnen Tümpel unterschiedlich groß und tief dimensioniert.

Ziel ist die Schaffung eines Biotopverbundes. Das heißt, Amphibien sollen von einem Tümpel zum nächsten wandern können. Ideal wäre das Vorhandensein von Tümpeln als "Trittsteine" im Abstand von mehreren Hundert Metern.

Neben von uns angelegten Tümpeln wurde auch die Betreuung jener Gewässer übernommen, die von Johann Mühlbauer und einigen Helfer in den Jahren davor geschaffen worden waren.

Das "Biotop Häuslin" ist auch für Besucher zugänglich und von Peilstein aus zu Fuß erreichbar (Beschilderung vorhanden!). Der aufmerksame Besucher kann hier z.B. Molche und Ringelnattern beobachten.

Eine Infotafel beschreibt die drei im Teich vorkommenden Molcharten: Teichmolch, Bergmolch und Kammmolch.

Das Areal "Hofwies" liegt zwischen Peilstein und dem Dorf Stierberg an der Kleinen Mühl. Hier sind auf engem Raum Amphibienlaichgewässer, Feuchtwiesen und Trockenrasen anzutreffen. Rastbänke laden zum Verweilen ein.

Eine von uns in Kooperation mit dem Tourismusverband Böhmerwald errichtete Infotafel informiert nicht nur über Bestimmungsmerkmale, sonder auch (nach Knopfdruck) über die Lautäußerungen der hier beheimateten Amphibien.

Um die Verbuschung und Bewaldung ökologisch wertvoller Wiesen im Umfeld der Amphibientümpel zu verhindern, werden diese von uns gemäht.

Die bisher für die Förderung von Gelbbauchunke und Laubrosch zweckmäßigste Anlage konnte im Gemeindegebiet von Julbach neben der Kleinen Mühl errichtet werden.

Das Projekt wurde durch aufgeschlossene Grundbesitzer (Luger Bettina und Gemeinde Julbach) möglich. Das Bild zeigt Bürgermeister Adolf Salzinger (links) und den Projektverantwortlichen Martin Pfeil (rechts).

Besonders hervorzuheben ist die Umwandlung einer naturfernen Fichtenmonokultur in eine naturschutzfachlich wertvolle, kaskadenartige Teichanlage. Ein einstimmiger Beschluss des Gemeinderates machte dies möglich!

Um Fressfeinde wie Gelbrandkäfer kurz zu halten, können die einzelnen Teiche außerhalb der Fortpflanzungsperiode von Gelbbauchunke und Laubrosch trockengelegt werden.

Im schattigeren Erlenbruchwald gelegene Teiche dienen Grasfröschen und Bergmolchen als Laichgewässer.

Martin Pfeil sucht die Gewässerstandorte regelmäßig auf, um sich einen Überblick über die Entwicklung der einzelnen Arten zu verschaffen.

In der sensiblen Anfangsphase der Wiederbesiedlung wurden sogar Tümpel mit Netzen abgedeckt, um Verluste durch Fressfeinde bei den Kaulquappen niedrig zu halten.

Das aufwändige Projekt scheint Früchte zu tragen. Die Gelbbauchunke hat sich in einigen Tümpeln bereits wieder erfolgreich fortgepflanzt.

Unser Projekt wäre ohne verständnisvolle Grundbesitzer nicht möglich! Diesen gebührt unser aufrichtiger Dank!

Grundbesitzer sind auch in Zukunft eingeladen, sich bei uns zu melden. Wir beraten gerne oder übernehmen die kostenlose Anlage von Amphibiengewässern.

Der Landwirt Ernst Altenhofer (in Blau) hat sogar selber eine "Unkenlatsche" angelegt und damit einen wertvollen Beitrag geleistet.

Wir möchten uns einen Überblick über die Verbreitung der Amphibien in der Region verschaffen und sind für Hinweise (auch aus Gartenteichen) dankbar!

Martin Pfeil erhielt für sein Amphibienprojekt einen Sonderpreis im Rahmen des vielfaltleben-Wettbewerbs 2014.












































