
Als Marderartige kann man die beiden am Paarsprung, also an paarweise vorhandene Trittsiegeln, erkennen. Die Artbestimmung gelingt mit etwas Übung leicht am Spurverlauf, am Abstand der Trittsiegelpaare und an der Größe der Trittsiegel.

In diesem Kurs lernst du anhand von Zeichnungen die Fußabdrücke ("Trittsiegel") von 60 heimischen Wild-, Nutz- und Haustieren kennen.

Wir empfehlen zusätzlich unsere im Shop erhältlichen Trittsiegelposter, auf denen alle vorgestellten Fußabdrücke übersichtlich angeordnet abgebildet sind. Die Poster erleichtern das Einprägen von Größen und Formen und möglichen eine rasche Bestimmung.

Alle Abdrücke stammen jeweils vom linken Fuß. Unterscheiden sich Vorder- und Hinterfuß wie hier beim Biber markant, ist links der Abdruck vom Vorderfuß, rechts jener vom Hinterfuß gezeichnet.

Auf Unterschiede zwischen Geschlechtern, Sommer- und Winterhalbjahr sowie verschiedene Fortbewegungsarten wird nur ausnahmsweise - wie hier beim Auerhuhn - eingegangen.

Die manchmal mehr als 20 cm langen Fußabdrücke des Braunbären erinnern an jene des Menschen, haben aber die größeren Zehen außen und weisen kräftige Krallenmarken auf. Auf harten Böden ist der hintere Teil des Vorderfußes (links) nicht abgedruckt.

Da Dachse wie Braunbären Sohlengänger sind und kräftige Krallen besitzen, erinnern ihre Trittsiegel an Pfotenabdrücke junger Bären. Die Krallen der Vorderpfoten sind deutlich länger als jene der Hinterpfoten. Die hier gezeichneten Fersenballen sind nur selten zu sehen.

Sowohl die etwas rundlicheren Vorderpfoten- als auch die mehr länglicheren Hinterpfotenabdrücke des Fischotters lassen Schwimmhäute zwischen den Zehen erkennen.

Der Baummarder hat insbesondere im Winter stark behaarte Pfoten. Seine Trittsiegel und Spuren findet man eher abseits von Siedlungen in Waldgebieten. Die Spur führt gelegentlich auf Bäume, wo die weitere Fortbewegung auch im Kronenbereich erfolgen kann.

Der Steinmarder ist auch in Siedlungen zu finden. Seine nackten Sohlenballen sind im Abdruck gut erkennbar. Die innerste der fünf Zehen drückt sich aber nicht immer (gut) ab.

Der heimische Iltis und der Neubürger Mink hinterlassen ihre Abdrücke gelegentlich im Uferschlamm, da sie vornehmlich an Gewässern auf die Jagd gehen. Ihre Trittsiegel sind eine Spur kleiner als jene von Baum- und Steinmarder.

Die Trittsiegel von Hermelin und Mauswiesel unterscheiden sich vor allem in der Größe. Im Winter sind die Sohlen aber dicht behaart und Ballen kaum sichtbar.

Hundetrittsiegel können überall angetroffen werden. Ihre Größe und Form variiert sehr stark in Abhängigkeit von der Rasse. Die Abdrücke wolfsähnlicher Hunde sind kaum von jenen ihrer Vorfahren zu unterscheiden.

Marderhunde hinterlassen etwa fuchsgroße Trittsiegel, die in der Regel aber eine deutlich stärkere Spreizung der Zehen zeigen.

Da der Rotfuchs ein ausgesprochener Kulturfolger ist, kann man seine Spuren aus ovalen, ca. 5 cm langen Trittsiegeln fast überall finden. Die vierzehigen Fußabdrücke sind symmetrisch, weil mittlere und äußere Zehen etwa auf gleicher Höhe liegen.

Alle Katzenartigen zeigen asymmetrische Trittsiegel, d.h., dass sowohl die mittleren als auch die äußeren Zehen ungleich groß und auf etwas unterschiedlicher Höhe abgedruckt sind. Ganz charakteristisch ist auch das Fehlen von Krallenabdrücken.

Mit durchschnittlich rund 4 cm Durchmesser sind Wildkatzentrittsiegel etwas größer als die nur rund 3 cm messenden Hauskatzen-Trittsiegel.

Im Wald findet man im Winter regelmäßig die Spuren von Waldmäusen. Im Trittsiegel des Vorderfußes zeichnen sich vier stark spreizbare Zehen ab. Der längliche Hinterfußabdruck weist fünf Zehen auf.

In der Spur von Langschwanzmäusen wie Waldmäusen sieht man zwischen den Trittsiegelreihen eine Schleifspur des langen Schwanzes.

Die Fußabdrücke der Wanderratte sind sehr ähnlich, aber etwas größer. Man trifft sie regelmäßig im Schlamm unter Brücken an. Dort bleiben Trittsiegel oft lange erhalten, da sie vom Regen nicht verwaschen werden.

Der Igel hinterlässt mitunter seine Fußabdrücke auf der Terrasse, wenn er sich am Katzenfutter bedient.

Eichhörnchen-Fußabdrücke zeigen vorne vier Zehen. Der längliche Hinterfuß weist 5 Zehen auf, wobei die drei mittleren etwa gleich lang sind.

Die Trittsiegel der Alpenmurmeltiere findet man typischerweise auf Schneeresten im Umkreis der Baue.

Auf die Fußabdrücke der nächsten vier Arten stößt man gelegentlich am Ufer von Gewässern. Hier sind die Trittsiegel des Bisams, auch Bisamratte genannt, abgebildet.

Der Neubürger Waschbär hat menschenartige Greifhände, mit denen er die Beute untersucht ("wäscht"). Die Hinterbeine drücken sich mit der ganzen Sohle ab ("Sohlengänger").

Nutrias sind große Nagetiere aus Südamerika. Gehegeflüchtlinge und absichtlich ausgesetzte (Pelz-)Tiere besiedeln an manchen Stellen unsere Gewässer. An den Abdrücken der Hinterbeine kann man sie gut erkennen: vier mit Schwimmhäuten verbundene Innenzehen und eine freie, oft abgespreizte Außenzehe.

Der Biber fällt meist schon durch seine Nagespuren an Bäumen auf. Im Schlamm findet man manchmal die Abdrücke der Greifhand und der riesigen fünfzehigen Hinterfüße, die durch eine Schwimmhaut verbunden sind.

Die Hufabdrücke von Elchen erreichen die Größe eines menschlichen Fußabdrucks. Ihr Umriss ist meist rechteckig. Am ehesten findet man sie im Norden Österreichs.

Die Trittsiegel des Wildschweins haben durch relativ weit seitlich liegende Abdrücke der Nebenzehen einen trapezförmigen Umriss. Außerdem sind die Nebenzehenabdrücke fast immer doppelt vorhanden.

Rothirsche hinterlassen relativ große Abdrücke, in denen die Ballen rund ein Drittel der Länge einnehmen. Beim Männchen sind die Hufränder eher parallel. Beim Weibchen sind die Trittsiegel oft eiförmig.

Auf Grund des felsigen Lebensraumes sind die Hufe des Steinbocks oft etwas unregelmäßig abgenutzt. Ihre Abdrücke variieren daher in der Form relativ stark.

Die deutlich schmaleren Abdrücke der Gämse sind ebenfalls im Gebirge zu finden. Oft ist auffällig viel Platz zwischen den beiden Hufen.

Reh-Trittsiegel sind in Mitteleuropa allgegenwärtig. Sie stellen mit rund 4,5 cm Länge die kleinsten Hufabdrücke dar. Die einzelnen Zehen sind spitz. Bei schneller Fortbewegung werden die Zehen gespreizt und es drücken sich auch die Nebenzehen ab.

In der Feldhasenspur sind fast immer kleine Abdrücke der Vorderfüße und lange Abdrücke der Hinterfüße vorhanden. Haarbüschel täuschen jeweils vier Ballen vor. Zusätzlich sieht man oft Abdrücke der spitzen Krallen.

Mit viel Glück kann man den Fußabdruck eines Uhus finden, der z.B. beim Beutefang im Schnee danebengegriffen hat. In den riesigen Abdrücken zeigen zwei Zehen nach vorne und zwei nach hinten.

Kormoran-Fußabdrücke kann man manchmal auf einem verschneiten Stein im Uferbereich antreffen, wo die Vögel sitzen und sich die ausgebreiteten Flügel trocknen lassen. Charakteristisch ist, dass zwischen allen vier Zehen Schwimmhäute gespannt sind (= "dreilappig").

Der Gänsefuß(abdruck) ist asymmetrisch, da die Innenzehe deutlich kürzer als die Außenzehe ist. Die Hinterzehe ist nur als "Komma" abgedruckt.

Bei der Stockente ist die gerade Mittelzehe am längsten, während die äußeren Zehen leicht Richtung Mittelzehe gebogen und etwas kürzer als diese sind.

Die Tritte des Höckerschwans erkennt man auf den ersten Blick an ihrer Größe von oft über 15 cm. Sie sind leicht asymmetrisch, da die Innenzehe etwas kürzer als die Außernzehe ist.

Das Trittsiegel des Blässhuhns weist an den dünnen Zehen charakteristische, eingeschnürte Schwimmlappen auf. Der bis 15 cm lange Abdruck ist leicht asymmetrisch.

Die rund 14 cm langen Trittsiegel des Weißstorches zeigen dicke, stark gespreizte Zehen mit stumpfen Krallenmustern. Die hoch am Fuß sitzende kurze Hinterzehe drückt sich meist nur als kleiner ovaler Abdruck ab.

Das Graureihertrittsiegel unterscheidet sich durch schlankere, weniger gespreizte Zehen und eine lange Hinterzehe.

Die in der Kulturlandschaft in Ostösterreich vorkommende Großtrappe hat einen dreizehigen, leicht asymmetrischen Lauffuß. Die Zehen dieses schweren Vogels sind dick und weisen an den Enden stumpfe Krallen auf.

Die Trittsiegel von Auerhuhn, Birkhuhn, Schneehuhn und Haselhuhn sehen sehr ähnlich aus. Um so kleiner die Art, um so kleiner ist aber auch der Abdruck ihres Scharrfußes.

Im Winterhalbjahr werden die Auftrittflächen der Füße durch stiftförmige Federn ("Balzstifte") vergrößert. Dieser Schneeschuheffekt verringert das Einsinken im Schnee. Auf Grund der starken Befiederung nennt man diese Arten Raufußhühner.

Unsere Feldhühner haben unbefiederte Füße. Die Länge der Trittsiegel reicht von 7 cm beim Fasan bis gut 2 cm bei der Wachtel.

Auch die Abdrücke von Kolkrabe, Aaskrähe und Elster sind recht ähnlich und unterscheiden sich vor allem in der Größe: Das Kolkraben-Trittsiegel ist etwa 11 cm lang, jenes der Elster 6 cm.

Das Trittsiegel der Ringeltaube zeigt meist eine etwas nach innen gebogene Hinter- und Mittelzehe. Man kann es z.B. an einer Tränke finden.


















































