
Das Wildkaninchen ist in Südwesteuropa beheimatet und wurde in Mitteleuropa vielerorts angesiedelt. In Österreich hat es seinen Verbreitungsschwerpunkt in den Tieflagen im Osten des Landes. Im Mühlviertel kommt es nicht in freier Wildbahn vor.

Als Lebensraum bevorzugen Wildkaninchen niederschlagsarme Gegenden unter 600 m Seehöhe. Ideale Lebensräume beinhalten Feldgehölze, Hecken, Wiesen und Felder und zeichnen sich durch gut grabbare Böden (Baue!) aus.

Die mit den stämmigen Vorderbeinen ausgescharrten Baue beinhalten mehrere Ein- und Ausgänge sowie Wohnräume. Vor dem Bau findet man Erdaushub und kugeligen Kot.

Da gelegentlich natürliche Feinde eindringen, gibt es in jedem Bau auch Notausgänge ("Fluchtröhren"), die von außen oft schwer zu entdecken sind.

Von diesem Bau sind zwei Ein- bzw. Ausgänge zu sehen. In der Hecke befinden sich weitere Fluchtröhren.

Wildkaninchen haben kürzere Hinterbeine und sind insgesamt kompakter gebaut als Feldhasen, da sie bei Gefahr nur bis in die nächste Deckung bzw. den Bau flüchten.

Ihr Leben spielt sich im näheren Umkreis um die Baue ab. Hier sehen wir ein in der Sonne dösendes Kaninchen.

Wildkaninchen (li.) sind kleiner als Feldhasen (re.), haben kürzere und einfärbige Ohren, einen rundlicheren Kopf und schwarze Knopfaugen. Es handelt sich um zwei getrennte Arten, die sich nicht miteinander fortpflanzen können.

Eine Aufnahme mit absolutem Seltenheitswert: Ein Hermelin tötet ein Wildkaninchen durch Biss in den Nacken/Hinterkopf.

Das Wildkaninchen ist der Vorfahre unserer "Stallhasen", die eigentlich auch Kaninchen sind. Gelangen solche Hauskaninchen in die Freiheit, können sie sich in Gegenden mit Wildkaninchenvorkommen mit diesen kreuzen.

An den Hauskaninchen kann man das Aufzuchtverhalten gut beobachten. Die Jungen verbringen die ersten zwei bis drei Wochen in einem Nest aus Heu und ausgerupften Bauchhaaren. Bei Wildkaninchen liegt dieses in eigens gegrabenen "Setzröhren".




















