
Der Rotfuchs ist vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Beobachtungen von Meister Reineke am helllichten Tag sind daher selten. Die Spuren dieses Kulturfolgers sind hingegen leicht zu finden.

Dieses hundeartige Raubtier bewegt sich gerne entlang von Gewässern, Waldrändern, Hecken, ... fort und hinterlässt dort seine Spuren.

Meist steigt der Fuchs mit dem Hinterlauf in den Abdruck des Vorderlaufes. Seine dabei hinterlassenen Pfotenabdrücke sehen aus, als wären sie auf einer Schnur aufgefädelt. Deshalb nennt man diese Art der Fortbewegung "Schnüren".

Die einzelnen Pfotenabdrücke sind auf der "Perlenschnur" etwa 30 cm voneinander entfernt. Im Sommer sind sie länglich, im Winter durch die stärkere Behaarung oft eher rundlich.

Die vierzehigen Pfotenabdrücke sind etwa 6 cm lang und zeigen Abdrücke der eher zarten und spitzen Krallen. Die beiden Vorderzehen sind wie die beiden äußeren Zehen auf gleicher Höhe abgedruckt.

Die Pfotenabrücke von Hunden sind dagegen oft rundlicher, zeigen stumpfere Krallenabdrücke und die Vorderzehen liegen näher am Hauptballen. Hundetrittsiegel können aber je nach Rasse stark variieren.

Aus dem Verlauf der Fuchsspur geht oft auch die Jagdweise hervor. Der Fuchs ist auf die Mäusejagd spezialisiert. Er lokalisiert die kleinen Nager selbst unter der Schneedecke und fängt sie nach einem punktgenauen Sprung mit Schnauze und Vorderpfoten.

Der Fuchs setzt seinen dunklen Kot gerne an erhöhten Stellen (Maulwurfshügel, Baumstümpfe, ...) ab, um sein Revier zu markieren. Dieser ist an einem Ende stumpf und am anderen Ende zu einer Spitze ausgezogen.

Der Rotfuchs markiert sein Revier, indem er ein veilchenartig duftendes Sekret aus einer im Bereich der Schwanzwurzel liegenden Drüse ("Viole") an Grenzsteinen, Baumstümpfen und anderen erhöhten Stellen absetzt.

Folgt man einer Spur über längere Strecken, so kann man auch den Bau des Fuchses finden. Der Wohnraum ("Kessel") liegt oft mehrere Meter unter der Erde. Die Ein- bzw. Ausgänge ("Röhren") liegen oft gut geschützt unter Granitblöcken.

Im Zeitraum von Dezember bis Februar findet die Fortpflanzung ("Ranz") der Füchse statt. Dann sind die Tiere viel unterwegs, kontrollieren und setzen Duftmarken und besuchen ihnen bekannte Baue, die als Treffpunkt dienen.

Männchen ("Rüde") und Weibchen ("Fähe") der sonst eher einzelgängerisch lebenden Rotfüchse können ein paar Tage gemeinsam verbringen. Manchmal wird eine Fähe von mehreren Rüden bedrängt ...

Die Fähe bringt gut 50 Tage nach der Begattung im Bau 4-6 blinde Junge ("Welpen") zur Welt. Diese werden zunächst nur mit Muttermilch ernährt (siehe Zitzen!). Später wird auch Beute zum Bau getragen.

Im Frühling wechseln Füchse vom dicken Winterbalg in den weniger dichten Sommerbalg. Dieses Tier zeigt die häufigste Färbungsvariante. Man nennt solche Exemplare "Birkfüchse". Ist der gesamte Balg dunkler, spricht man vom "Kohl- oder Brandfuchs".

Hier sehen wir einen Fuchs beim "Mausen", also bei der Mäusejagd durch einen zielgerichteten Sprung. Der Schwanz wird dabei als Steuer eingesetzt.

Trägt ein Fuchs eine Maus im Maul, bringt er diese zu den Welpen im Bau oder trägt sie als Vorrat in ein Versteck. Mitunter kann man Füchse mit mehreren Mäusen im Maul antreffen.

Rüden beteiligen sich nur selten an der Jungenaufzucht. Fähen haben in dieser Zeit daher viel zu tun. Dann verlieren sie zum Teil ihre Scheu und holen sich selbst am helllichten Tag das eine oder andere Huhn vom Bauern.

In der Nähe des Baues findet man dann Hühnerfedern mit abgebissenen Federkielen. Manchmal bleiben auch noch Knochenreste über.

Füchse graben ihre Bau ungern selber. Sie übernehmen lieber einen verlassenen Dachsbau oder nutzen einfach ein Rohr eines "Grabendurchlasses". Auch von Jägern angelegte "Kunstbaue" aus Betonrohren werden angenommen.

Sind die Welpen ca. ein Monat alt, erscheinen sie erstmals vor dem Bau. Diese Fähe säugt ihre Welpen in Baunähe und blickt wachsam um sich.

Rotfüchse nutzen gerne störungsfreie, sonnendurchflutete Lichtungen mit vielen Steinen und Felsblöcken zur Jungenaufzucht.

Dort kann man manchmal mit freiem Auge die Ernährung studieren. Hier machten Käfer einen großen Teil der Nahrung aus.

Im Spätsommer stehen beim Allesfresser Rotfuchs oft Kirschen und Zwetschken (beachte Kerne im Kot!) am Speiseplan.

Würde man Fuchskot mit dem Mikroskop betrachten, könnte man auch zahlreiche Regenwurmborsten finden.

Neben Mäusen, Regenwürmern, Insekten und Früchten stehen gelegentlich auch Vögel und größere Säugetierarten auf dem Speiseplan. Beim Feldhasen werden am ehesten Jungtiere erbeutet.

Rehkitze haben kaum Eigengeruch und werden zudem von der Mutter bewacht. Sie können daher nur selten gerissen werden.

Größere Tiere wie dieser Mäusebussard können vom Fuchs nur erbeutet werden, wenn sie geschwächt sind. Der Fuchs hat seinen Kot als "Visitenkarte" hinterlassen.

Sie unternehmen bald auch erste Ausflüge ohne Fähe. Diesem Feldhasen sind die beiden Jungfüchse aber nicht gewachsen.

Rotfüchse haben heute relativ wenige natürliche Feinde. Insbesondere junge und halbwüchsige Füchse müssen sich vor dem Uhu in Acht nehmen, dem sie gelegentlich zum Opfer fallen.

Auch der Luchs ist ein natürlicher Feind des Fuchses. Die große Katze mit den Pinselohren kommt im Mühlviertel aber fast nur in den nördlichen Landesteilen vor.

Dieser Fuchs wurde vom Luchs durch Kopfbiss getötet und innerhalb von drei Nächten gefressen. Vom Fuchs blieb lediglich der Kopf, der Schwanz und der Verdauungstrakt übrig.

Der Allesfresser Rotfuchs ist ein ausgesprochen anpassungsfähiger Kulturfolger. Mittlerweile ist er sogar ein regelmäßiger Bewohner von Großstädten.

Die Fuchsbestände dürften auch im Mühlviertel in den letzten Jahrzehnten angestiegen sein. Zumindest lassen dies die Jagdstatistiken vermuten. Jäger bringen mittlerweile bereits mehr Füchse als Feldhasen zur Strecke.
















































