
Entgegen ihrem Namen ist die "Feldwiese" eigentlich eine "Waldwiese". Sie liegt im nordwestlichen Mühlviertel am Südhang des Zwischenmühlrückens im Grenzbereich der Gemeinden Peilstein und Julbach.

Im Herbst 2017 zeichnete sich eine Nutzungsaufgabe und Aufforstung dieser landschaftlich und naturschutzfachlich wertvollen, von Wald umgebenen Wiese, ab.

Wir strebten daher den Kauf dieses Grundstückes an, um den Erhalt der mageren Wiese durch eine Fortführung der zweimaligen Mahd garantieren zu können.

Außerdem war es uns ein Anliegen, die im umliegenden Waldrandbereich zu häufig vertretenen Fichten zurückzudrängen. Wir wollten stattdessen mehrere andere heimische Baumarten pflanzen und damit wieder einen naturnahen Wald(rand) schaffen.

Besonders am Herzen lagen uns drei gerade noch erkennbare, stark verlandete und teilweise sogar mit Bauschutt und Müll zugeschüttete "Schwellen" (traditionelle Wiesenbewässerungsteiche), die wir wieder reaktivieren wollten.

Anfang 2018 erfolgte daher eine Begehung mit den Grundstücksanrainern, den beiden Geometern und dem Grundbesitzer Otto Naderhirn (rechts im Bild).

Um die drei Teiche sanieren zu können und eine stärkere Besonnung für seltene Amphibienarten wie Gelbbauchunke und Laubfrosch zu erreichen, wurden rund um die Teiche besonders viele Bäume gefällt.

Die finanzielle Unterstützung durch zwei Großspenderinnen ermöglichte schließlich im Herbst 2018 dem Naturschutzbund Oberösterreich im Rahmen der Aktion "Naturfreikauf" den Erwerb der naturschutzfachlich wertvollen Fläche.

Als erste Naturschutzmaßnahme wurden durch einen Baumkletterer Nistkästen für größere Höhlenbrüter, beispielsweise Waldkäuze, angebracht.

Nach der Detailplanung der Teichsanierung und der Zusage von Förderungen durch die Naturschutzabteilung des Landes OÖ mussten vor dem Anrücken des Baggers im Herbst 2020 noch einmal ein paar Fichten weichen.

Anfangs verteilte der Bagger die Mischung aus Natursteinen, Bauschutt und Müll am angrenzenden Weg, wo diese per Hand sortiert wurde.

Bauschutt und Müll wurden fachgerecht entsorgt, während die Natursteine zu Lesesteinhaufen zusammengelegt wurden.

Die Arbeit ging mit dem 9-Tonnen-Bagger flott voran, sodass sich bald ein neues Teichbecken abzeichnete.

Um in Zeiten sinkender Grundwasserspiegel ausreichend Wasser in den Teichen behalten zu können, müssen diese bestens abgedichtet sein. Aus diesem Grund orderten wir vier LKW-Ladungen mit insgesamt 55 Tonnen Lehm.

Ein an der Basis des Dammes eingebautes Kunststoffrohr ermöglicht ein Ablassen des Teiches und - bei Vorhandensein von genügend Wasser - ein Bewässern der Wiese.

... und in den Abfluss gesteckt, um den Wasserstand auf eine Maximalhöhe von rund 70 cm zu begrenzen. Übrigens wird Wasser einerseits aus dem Hang durch den Boden in den Teich gedrückt, andererseits wird durch die Trichterform Regenwasser gesammelt.

Hier sehen wir den fertigen, ca. zur Hälfte gefüllten Teich, dessen Wasserspiegel im Laufe des Jahres schwanken wird.

Anschließend wurde Teich Nr. 2 am unteren Waldrand in Angriff genommen. Dieser weist die sicherste Wasserversorgung auf.

Auch hier waren noch die verfallenen Reste des aus Natursteinen gemauerten Vorläuferteiches erkennbar.

Anschließend wurde der Damm verfestigt und grob mit Material aus dem lehmigen Grund des Teiches abgedichtet.

Schließlich wurde auch hier wieder mit einem in den Damm eingebauten waagrechten Abflussrohr sowie einem senkrechten Rohrstück der maximale Wasserstand begrenzt.

Der Wasserspiegel stieg in den Folgetagen langsam an. Im Hintergrund sind die zu einem Lesesteinhaufen aufgeschichteten Natursteine zu sehen, die Tieren Plätze zum Sonnen und zum Verstecken bieten.

Der dritte Teich wurde am Rand des Waldstreifens östlich der Feldwiese angelegt. Hier war die ursprüngliche "Schwö" nur mehr im Frühling und nach starken Regenfällen zu erkennen.

Hier sehen wir den fast fertigen, trichterförmigen Teich, der wiederum zwecks Abdichtung mit Lehm ausgekleidet wurde.

Der restliche Lehm wurde neben dem "Wegteich" aufgehäuft, um damit in den nächsten Monaten etwaige undichte Stellen abdichten zu können.

Nach Abschluss der Erdarbeiten und Durchführung einer groben Reinigung konnte der Bagger wieder abtransportiert werden.

Die dabei aufgelesenen Lehmreste verwendeten wir beim zuletzt angelegten Teich für eine weitere Erhöhung der Dammkrone.

Dieses Bild zeigt Teich Nr. 3 in halb gefülltem Zustand. Das in den Damm eingebaute Überlaufrohr wird in niederschlagsreichen Zeiten den Wasserpegel begrenzen.

Die drei Teiche sind so konzipiert, dass sie gute Bedingungen für unsere seltensten Amphibienarten bieten. Dies sind Gelbbauchunke ...

... und Laubfrosch. Wir gehen davon aus, dass sich beide ab 2021 hier regelmäßig fortpflanzen werden. Die drei Teiche bilden mit ca. 50 weiteren von uns angelegten Teichen einen zusammenhängenden Biotopverbund.

Der Augenoptiker Fielmann sponsert uns heuer 300 Bäume samt Baumschutz (Eisenstäbe + Zaun gegen Wildschäden). Anfang September übergaben uns drei Linzer Fielmann-Niederlassungsleiter die ersten drei Bäume auf der Feldwiese.

Nach einer Grundstücksführung und Vorstellung unserer Naturschutzaktivitäten wurden die drei Stieleichen gemeinsam gepflanzt. Wir hoffen, dass diese das natürliche Alter von rund 1000 Jahren erreichen werden und somit ein Jahrtausend lang Nahrung für viele Wildtiere bieten.

Damit die Bäume in den ersten Jahren nicht von Rehböcken geschädigt werden, versahen wir die Bäume abschließend mit einem Schutzzaun. Dank dem großzügigen Sponsoring durch die Fielmann AG können wir in den nächsten Wochen 300 weitere Bäume setzen.

Gepflanzt werden hauptsächlich Bergulmen, die vor etlichen Jahren durch eine vom Ulmensplintkäfer übertragene Krankheit stark dezimiert wurden. Außerdem möchten wir durch naturnahe Waldrandgestaltung Lebensraum für das seltene Haselhuhn schaffen.





















































